„Der Staatsmann hat gesiegt, wenn er als Feldherr / Nicht mehr zu siegen braucht." Octavians Weg zur Alleinherrschaft in Albrecht Haushofers Theaterstück Augustus (1939)
  • Kategorie
    Veranstaltung
  • Name
    Gesprochene Antike
  • Ort
    Reinhold Würth Saal Landesmuseum Württemberg

18:00 - 19.30 Uhr

Zwischen 1933 und 1939 verfasste Albrecht Haushofer (1903-1945) drei Dramen, die sich mit den politischen Krisen der römischen Welt des 2. und 1. Jahrhunderts v. Chr. auseinandersetzen: Scipio, Sulla und Augustus. Haushofer, Experte im Fachbereich Geopolitik, fungierte während der Abfassung der Dramen als Berater des Auswärtigen Amtes. Dennoch war er kein überzeugter Nationalsozialist. Die Dramen Haushofers geben hierüber Aufschluss und eröffnen, welche politischen Vorstellungen Haushofer – in Abgrenzung zur nationalsozialistischen Herrschaft – geleitet haben können. Ausgewählte Textstellen aus dem Drama Augustus zeigen Haushofers Blick auf die Feindschaft zwischen Octavian (Augustus) und Mark Anton bzw. Kleopatra, nach deren Ende sich die Alleinherrschaft des Augustus manifestierte. Gleichzeitig legen sie offen, wie und warum sich ein humanistisch gebildeter Wissenschaftler kurz vor Ausbruch des Zweiten Weltkrieges antiken Stoffen zuwandte.

Julian Hermann promoviert derzeit am Lehrstuhl für Alte Geschichte der Universität Stuttgart. Sein Forschungsinteresse gilt der Rezeption der Antike in der Literatur des 19. und 20. Jahrhunderts.

Eintritt frei. Keine Anmeldung erforderlich.