21:00 Uhr - 22:15 Uhr
Eine Utopie aus Musik, Sprechkunst und Akrobatik
Die uralte Geschichte vom Turmbau zu Babel, erstmals erzählt in der Bibel und bis heute geradezu sprichwörtlich im populären Bewusstsein: Sie gibt das thematische Konzept für „Babels weiße Tauben“, ein „Spektakel“ in der Johanniskirche in Schwäbisch Gmünd am 28. Juli. Musik, Texte und Akrobatik fügen sich unter der Leitung von Angelika Luz zum Bild einer künstlerischen Utopie aus Klängen und Bildern.
Angelika Luz, bekannt als Sängerin, Regisseurin und als langjährige Professorin an der Stuttgarter Hochschule für Musik und Darstellende Kunst, hat aus zeitgenössischen Musikstücken, aus Texten und aus Bewegung einen aufregenden Abend entwickelt – ein „Spektakel“ in der Kirche.
Ungewöhnlich ist die Verbindung von musizierenden und sprechenden Mitwirkenden, über gewohnte Gattungsgrenzen hinweg, mit Akrobat*innen. Sie bauen das Bild des babylonischen Turms in den Kirchenraum – als Menschentürme. In der Geschichte des Alten Testaments erschüttert Gott die hochfliegenden Pläne der Menschen dadurch, dass er ihnen die Einheitssprache nimmt. In der „Sprachverwirrung“ scheitert das anmaßende Megaprojekt – und es entsteht kulturelle Vielfalt, ein Reichtum an Sprachen und Ausdrucksmöglichkeiten. „Babels weiße Tauben“ lässt die Utopie eines besseren und gelingenden Miteinanders in Bildern und Tönen des Stückes aufscheinen. Zugleich schafft das „Spektakel“ mit dem direkten Bezug auf die biblische Geschichte und dem Spielort Kirche eine Anbindung an die Tradition des geistlichen Theaters, wie sie sich etwa in den Passionsspielen noch erhalten hat.
Das Festival Europäische Kirchenmusik Schwäbisch Gmünd, der Hospitalhof Stuttgart und die Akademie für gesprochenes Wort versammeln in dem „Spektakel“ die Sopranistinnen Ramina Abdulla-zadè und Danielle Barash, den Perkussionisten Rostislav Balciunas, den Hospitalkirchen-Organisten Michael Sattelberger sowie Sprecher*innen vom Sprechensemble der Akademie für gesprochenes Wort. Die Artist*innen des Zirkus Calibastra wirken mit.
Ein Spektakel mit Menschentürmen, einer Orgel in Flammen, mit dem gesprochenen Wort, mit Hirtenrufen und dem Sirenengesang der Frauen, mit Pauken, Glocken und dem Brausen aller Stimmen.
PROGRAMM
Improvisationen, Werke von Mauricio Kagel, Dieter Mack, Tilo Medek, Karin Rehnqvist u.a.
Texte von Leonard Cohen, Emanuel Geibel, Orlando Ricardo Menes, Ramon Schmid,
Kurt Schwitters, Ernst Toch, Unica Zürn u.a.
MITWIRKENDE
Ramina Abdullah-zadè und Danielle Barash: Sopran
Rostislav Balciunas: Perkussion
Michael Sattelberger: Orgel
Sprechensemble Akademie für gesprochenes Wort:
Jule Hölzgen, Orlando Schenk, Ramon Schmid
Zirkus Calibastra e.V.: Carla Ainslie, Luzia Barta, Sonja Brenner, Luise Haar, Nelly Isermann, Amélie Perol, Vicky Weller
Nino Perol: Einstudierung und Mitwirkung Calibastra
Ricardo Camillo: Einstudierung Akrobatik Sprechensemble und Sängerinnen
Angelika Luz: Idee, Regie und Gesamtleitung