16:00 bis 20:00 Uhr
Armut wird oft als finanzielle gefasst und verstanden; auch Prekarität wird meist auf ihre ökonomische Dimension reduziert. Judith Butler, die vor allem für ihre Theorie der Performativität des Geschlechts bekannt ist, hat sich in den letzten zwei Jahrzehnten allerdings vor allem damit befasst, eine Konzeption der Prekarität zu entwickeln, die das Phänomen ganzheitlicher und herrschaftskritischer fasst. Im Workshop werden wir uns interaktiv mit unseren Lesarten und Wahrnehmungen von Armut (und damit auch Klassismus), sowie den Zusammenhängen (oder Intersektionen) von Prekarität mit Geschlechtlichkeit, Queerness, Körperpolitiken und Rassismen befassen und entlang Butlers Begriffen von Leben, Verletzbarkeit und Betrauerbarkeit versuchen gemeinsam zu verstehen, warum manche Leben als schützenswert erachtet werden – und andere nicht.