Die Stimmimprovisation bietet bereits ohne äußere Hilfsmittel eine beeindruckende Klangvielfalt. Doch was passiert, wenn Röhren, Resonatoren, Stoffe, Werkzeuge, Loops oder Effekte gezielt und ästhetisch sinnvoll hinzukommen? In der Neuen Musik ist der Einsatz von Präparationen an Instrumenten seit John Cage selbstverständlich; unkonventionelle Spieltechniken gehören längst zum Repertoire. Längst haben Komponist:innen wie Michael Maierhof, Simon Steen-Andersen oder Malin Bång das Potential entdeckt, so auch der menschlichen Stimme noch weitere Farben zu ermöglichen. Im Workshop experimentieren wir mit Alltagsgegenständen wie Plastikbechern und Schläuchen, nutzen unsere Hände zur Klangverformung, lernen aber auch Mikrofone als „Klangmikroskope“, Loopstations als Dialogpartner und Effektgeräte als klanggestalterisches Handwerkszeug kennen. So kann der Dialog mit der eigenen Stimme neue Richtungen einschlagen – breiter, feiner, präziser. Die spielerisch-explorative Herangehensweise schafft dabei einen fruchtbaren Boden für die Entwicklung und Vertiefung individueller stimmlicher Ideen.